Veranstaltung: | Kreistagswahlprogramm 2020 |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 01.07.2020, 17:38 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A4NEU: Umweltschutz
Text
Wir setzen uns konsequent für den Schutz der freien Landschaft ein. In unserem
dicht besiedelten Gebiet bedeutet Flächenschutz auch Artenschutz, Klimaschutz
und Bodenschutz. In den letzten 20 Jahren sind rund 95 ha pro Jahr für
Siedlungen, Gewerbe, Straßen und Wege überbaut worden! Diese Flächen fehlen auch
den Landwirtinnen und Landwirten für unsere Versorgung mit regionalen
Lebensmitteln.
Der neue Landschaftsplan für den Kreis Herford muss ein echter
Landschaftsschutzplan werden- ohne zahlreiche Ausnahmen. Die Naturschutz- und
Biotopflächen sind für mehr Artenschutz zu vergrößern. Entwicklungsmaßnahmen wie
Heckenanpflanzungen, Baumgruppen, Alleen und Obstwiesen sind nicht nur
einzuplanen, sondern auch umzusetzen. Altlasten wie z.B. verfüllte Siekbereiche,
Bauschutt in Hohlwegen oder illegale Entwässerungen sind zurückzubauen.
Wir fordern ein konsequentes Flächenrecycling von Industriebrachen, den Rückbau
von Schrottimmobilien in der freien Landschaft und eine Wiederbelebung von
vernachlässigtem Wohnraum in Siedlungsbereichen. Leerstände sind bei fehlendem
Wohnraum dringend zu vermeiden.
Neue Flächen für Gewerbegebiete sind nur dann zu genehmigen, wenn sie
ökologische Standards einhalten. Wir fordern eine flächenschonende und
energiesparsame Bauweise im Passiv- oder Plusenergiestandard, naturnahe
Begrünung, ein nachhaltiges Regen-/Abwasserkonzept und die Nutzung
erneuerbarerEnergien.
Infolge der Klimaschäden durch Stürme, Trockenheit und Insektenfraß [Wort
"Schädling" vermeiden - des einen "Schädling" ist des andern "Nützling"...] muss
der Waldumbau schnell erfolgen. Die Fichte ist durch geeignete Laubbäume zu
ersetzen, die den heimischen Tierarten eine zukunftsfähige Lebensgrundlage
bieten und eine hohe CO2-Aufnahme sicherstellen.
Wir wollen die kommunalen Wegerandstreifen und Ackerränder wieder zu echten,
bunten Seitenstreifen machen, auf denen einheimische Wildblumen und Stauden
wachsen können. So kann ein netzartiges Saumbiotop in der Agrarlandschaft von
bis zu 150 km Länge im Kreis Herford zurückgewonnen werden! Dieses Biotopnetz
ist durch eine angepasste Pflege langfristig zu entwickeln und zu erhalten.
Für den Erhalt und die Pflege der Landschaft ist die Landwirtschaft ein
wichtiger Partner. Ziel muss es daher sein, eine möglichst vielfältige
Landwirtschaft mit kleinen und mittleren Betrieben [es gibt auch
Genossenschaften wie die Ulenburg in Löhne] zu erhalten. Die biologische
Landwirtschaft ist zu fördern, da sie besonders klima- [Klimavorteil ist
umstritten, u.a. da größere Flächen für äquivalenten Ertrag benötigt werden],
wasser- und bodenschonend wirtschaftet.
Für den Vertragsnaturschutz ist der Landwirt, die Landwirtin vor Ort
unverzichtbar. Das Kulturlandschaftsprogramm des Kreises bietet noch viel
Potential für mehr Artenvielfalt. Als Beispiele sind Extensivierungsmaßnahmen
zum Schutz von Kiebitz, Feldlerche und Rebhuhn zu nennen. Bearbeitungsfreie
Schonzeiten auf dem Feld, lückige Getreidefelder oder Einschränkungen bei der
Düngung und dem Pflanzenschutz gehören ebenfalls dazu.
Wer Grün wählt, stimmt für:
- Flächenschonende und energiesparsame Bauweise
- Einen echten LandschaftsSCHUTZplan
- Renaturierte und blütenreiche Ackerrandstreifen für Artenvielfalt
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